Neuer Norden Zürich: «Ladenschluss» – Kunstprojekt von Nic Hess

Die Schwamendinger Baugenossenschaften erneuern aktuell einige der in die Jahre gekommenen Siedlungen. Der international bekannte Künstler Nic Hess, der in Schwamendingen aufwuchs und heute mit seiner Familien wieder wohnt, hat bei Hausabbrüchen genossenschaftliche Fensterläden abtransportiert und nun beim Bahnhof Stettbach zu einem Kunstwerk aufgebaut. «Ladenschluss», so der Künstler, «setzt den Fensterläden ein zeitlich begrenztes zweites Leben und symbolisiert das Verschwinden von Althergebrachtem.» Das im Rahmen der Open-air-Ausstellung Neuer Norden Zürich aufgebaute Kunstwerk kann bis 2. September angeschaut und begangen werden.

Realisation: Matthes Schaller (Interviews, Kamera), Raoul Meier (Schnitt)

Neuer Norden Zürich „Die Glocke“

Der Grillplatz des Hunziker-Areals in Zürich-Leutschenbach dient diesen Juni als temporäre Alu-Sammelstelle. Auf den ersten Blick hat die Installation, die eher einem Vermittlungsprojekt für den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen gleicht, wenig mit einem Kunstwerk gemein. Erst im Laufe der Ausstellung Neuer Norden Zürich wird die dahinterliegende künstlerische Idee an Form gewinnen. Die in Zürich lebenden Künstler Stefan Baltensperger (*1976, CH) und David Siepert (*1983, DE) laden die Bevölkerung ein, Altmetall aus Aluminium für den Guss einer Glocke beizusteuern und durch die Abgabe persönlicher Gegenstände an der Herstellung des Kunstwerks teilzuhaben. An dem Ort, an dem über mehrere Wochen das gespendete Material in Sammlungscontainern an Masse zulegt, wird später eine Glocke direkt in den Boden gegossen und dort verbleiben. Lediglich der oberste Teil, bestehend aus Hals und Krone, soll nach der Aktion wie ein hüfthoher Poller, einem archäologischen Relikt ähnlich, aus der Erde herausragen.
Durch ihr Verbleiben im Erdreich des Hunziker-Areals wird der Klang der «Leutschenbacher Glocke» nicht zu hören sein, und doch klingt in ihr der vorausgegangene gemeinschaftlichen Akt nach. In der genossenschaftlichen Wohn- und Gewerbeanlage «mehr als wohnen», in der Mitwirkungsprozesse eine wichtige Rolle spielen, wird das vergrabene Kunstwerk zum Erinnerungsstück einer kollektiven Erfahrung, zum Sinnbild eines gemeinsamen Neubeginns.

Hunziker-Areal
Hagenholzstrasse 104b
8050 Zürich

Unterstützt von: IGORA – Genossenschaft für Aluminium-Recycling und Baugenossenschaft mehr als wohnen, Zürich
Quelle: KiöR / Kunst im öffentlichen Raum Zürich

Beitrag: Matthes Schaller

COME IF YOU DARE / Barbara Hennig Marques

Meine Arbeit besteht aus einer Zeichnung und einem Video, das eine Tanzperformance dokumentarisch wiedergibt. Der Tänzerin hatte ich im Vorfeld die Aufgabe gestellt, meine Zeichnung performativ zu interpretieren. Das Konzept, nach einer Figur, einem Diagramm, einem „graph“ zu tanzen, nimmt Bezug auf historische Tanznotationen. Meine Zeichnung ist ihrerseits die Interpretation eines italienischen Kupferstichs aus dem 16. Jahrhundert, welcher explizit als ornamentale Vorlage für Architekten und Kunstschaffende gestochen worden war – und selbst auf ältere Vorbilder zurückgreift. Mich interessiert die Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, in der sich Aneignung, Interpretation, Neuinszenierung als kulturelles Prinzip ablesen lässt. Barbara Hennig Marques.

Konzept und Idee: Barbara Hennig Marques
Tanz: Olivia Lecomte
Kamera: Adriano Gerussi / Editing: Raoul Meier

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Einhausung: Durchstich am Schwamendinger Herbstweg

Es ist wie bei der NEAT – nur in viel kleinerem Massstab: Gespannt blicken die Arbeiter im 14 Meter tiefen Schacht auf die runde Lücke in der Spundwand: Nach Wasser, Steinen und Dreck schiebt sich der Fräskopf der Bohrmaschine ins Blickfeld – ein erhebender Moment: Der Durchstich ist geschafft.
Der neue Tunnel auf der Einhausungsbaustelle zwischen Tulpen- und Herbstweg wird Rohre von 60 cm Durchmesser der Wassertransportleitung zwischen Oerlikon und Schwamendingen aufnehmen. Die bestehende alte Leitung kommt dem Bau der Einhausung in die Quere, was eine Verlegung in tiefere Regionen unter Autobahn und Tramtunnel notwendig machte.

Bericht: Matthes Schaller

Zigeunerkulturtage Podiumsdiskussion

Vom 18. bis 24. April 2018 wurden wiederum die Zigeunerkulturtage durchgeführt. Jenische, Roma und Sinti machten in der Stadionbrache Hardturm halt. Ein umfangreiches Program mit Podien und Konzerten liessen Besucher am Leben der Fahrenden teilhaben. QuartierTV in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Fahrendes Zigeuner-Kultur-Zentrum, dem Verein Zigeunerkultur und der Quartierkoordination Zürich.

Realisation: Matthes Schaller / Raoul Meier / Ben Glowacz

Ueberlandpark Microtunneling

Microtunneling für neue Wasserleitung unter Autobahn und Tramtunnel Im Rahmen der Vorarbeiten zum Bau der Einhausung der Autobahn in Zürich-Schwamendingen müssen u.a. Werkleitungen versetzt werden. So auch eine Hauptwasserleitung der Stadtzürcher Wasserwerke, die im so genannten Microtunneling-Verfahren neu verlegt wird: eine Spezialbohrmaschine «robbt» sich vom Schacht Tulpenstrasse / Tulpenweg in einer Tiefe von zirka 14 Meter durch das Erdreich unter Autobahn und Tramtunnel zum Schacht Schörlistrasse / Herbstweg. Im Nachgang schiebt die Maschine gleich Betonrohre von 120 cm Durchmesser nach, in welche dann später die Wasserleitung zu liegen kommt.

Bericht: Esther Haas

Kamera: Matthes Schaller / Daniel Grunder

Schnitt: Raoul Meier

Quartiergespräch 2018 – Miller’s

Quartiergespräch. Diesmal mit den Co-Direktorinnen des Miller’s, Barbara Ellenberger und Ann-Marie Arioli im Kornsilo. QuartierTV in Zusammenarbeit mit dem Quartierverein Riesbach.

Bericht: Matthes Schaller